Im Sommer 2023 geht der partizipative Prozess für die Gestaltung und Umnutzung des Mainkais in der Frankfurter Innenstadt in die nächste Runde. Ab dem 05. Juli gibt es wieder ein buntes Programm aus Sport, Kultur und Angeboten im Bereich Nachhaltigkeit. Der neu gewonnene Stadtraum wird dieses Jahr durch diverse Sitzmöglichkeiten, mobile Begrünung und unterschiedliche Verschattungselemente gestaltet. Außerdem gibt es Angebote von lokalen Gastronomen. Der „Sommer am Main“ zeigt damit einmal mehr die Potenziale vom Mainkai auf und lädt ein, sich den Stadtraum anzueignen.

„Noch im Aufbau befinden sich Baugerüste mit Sonnensegeln. Ich danke allen, die an der Realisierung mitgewirkt haben ausdrücklich. Dies war in der Kürze der Zeit nur gemeinsam möglich. Zu aller erst danke ich den beiden Studierenden Hannah Lindholm und Tillmann Grob, die sich nicht entmutigen lassen haben. Sie haben das Projekt mit sehr viel Aufwand und Zeit bearbeitet. Großer Dank geht zudem an Florian Böttcher, der das Projekt als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachgebiet begleitet hat, Moritz Kölling und sein Planungsbüro, die kurzfristig bei Bauantrag und Realisierung eingestiegen sind, und dem Frankfurter Gerüstbauer Paul, der mit seinem Team die über fünf Tonnen Stahl vom Lieferant Peri hier aufstellt. Zudem ist es ein regionales Projekt, denn die Berufsschule in Aschaffenburg fertigt die Möbel, welche noch in den nächsten Tagen unter den Sonnensegeln aufgebaut werden,“ äußert sich Mobilitätsdezernent Stefan Majer beeindruckt und dankbar. „Auch mittelfristig wird es für die Umnutzung des Mainkais ein zentraler Aspekt sein, wie wir es schaffen, die Aufenthaltsqualität zu verbessern und nutzbare Räume zu schaffen.“

„Das Konzept Sommer am Main ist wie ein Urlaub zu Hause und bietet allen Frankfurterinnen und Frankfurtern, die in den Ferien nicht wegfahren möchten, ein tolles Ferienangebot. Ich freue mich, dass wir auch dieses Jahr viele attraktive Veranstaltungen während der Öffnung des Mainkais für Groß und Klein anbieten können. Ich bedanke mich bei allen, die dieses Projekt auch dieses Jahr wieder auf die Beine gestellt haben“, zeigt sich Marcus Gwechenberger erfreut.

„Frankfurt spürt längst die Auswirkungen der Klimakrise. Uns treibt daher die Frage um, wie wir in dieser Zeit die Stadt und damit die Plätze und Stadträume resilient und lebenswert erhalten oder gestalten,“ erklärt Stadträtin Rosemarie Heilig, Dezernat Klima, Umwelt und Frauen. „Mit dem Leitfaden für klimaangepasste Stadtplätze haben wir bereits eine für Frankfurt spezifische Grundlage, mit der wir künftig arbeiten werden. Wie wir aber kurzfristig Stadträume in heißen Sommern nutzen können, zeigen wir mit unseren neuen Sonnenschirmen und farbigen Sitzringen beim „Sommer am Main“. Nach der Veranstaltung am Mainkai ziehen sie auf Schulhöfe um. Auch dies ist ein Beitrag zum Thema Klimaanpassung im Stadtgebiet.“

„Der Zeitraum dieses Jahr umfasst auch gut zwei Wochen vor den Sommerferien. Die Ansprache von Schulen und deren Beteiligung ließ sich so einfacher umsetzen. Im Rahmen von Projektwochen sind Schüler:innen dabei. Der Mainkai wird zum Lernlabor der Zukunft bei dem die Schüler:innen zu Themen wie Ernährung, Mobilität oder Energie Neues erfahren und sich austauschen,“ erläutert Frau Monika Krocke vom Netzwerk Nachhaltigkeit lernen.

„Neben den Rückmeldungen der beteiligten Akteurinnen und Akteure interessiert uns vor allem wie das Programm und der Aufbau des diesjährigen ´Sommers am Main´ bei den Bürgerinnen und Bürgern ankommt. Die neue Stabstelle Bürger:innenbeteiligung hat hierzu das Projekt mit einer Befragung unterstützt.

Die digitale Umsetzung erfolgt derzeit“, erklärt die für Bürger:innenservice und Teilhabe zuständige Dezernentin Eileen O'Sullivan.

„Der öffentliche Stadtraum ist besonders in den warmen Sommermonaten für viele Frankfurterinnen und Frankfurter der wichtigste Ort außerhalb der eigenen Wohnung. Kultur- und Sportangebote zum Mitmachen und Zuschauen unter freiem Himmel spielen dabei eine unverzichtbare Rolle. Auch, um die Plätze für sich einzunehmen und neu erfahrbar zu machen“, so die Kulturdezernentin Dr. Ina Hartwig. „Ich freue mich, dass auch unser Förderprogramm ´Kulturerwachen´ mit Open-Air Veranstaltungen für junge Erwachsene beim Sommer am Main vertreten ist. So werden zum Beispiel das Frankfurter Duo ´The OhOhOhs´, ´Super Discoteca Tropical´ oder das Kollektiv ´Crémant. Cava. Booty Bounce´ mit Open-Air Konzerten auf dem Mainkai auftreten.“ Das Förderprogramm Kulturerwachen geht auf eine gemeinsame Initiative der Crespo Foundation, Stiftung Polytechnische Gesellschaft und dem Kulturdezernat zurück und fördert Kulturangebote für junge Menschen und Erwachsene im öffentlichen Stadtraum. Das gesamte Programm gibt es unter www.kulturerwachen.de.

„Sommer am Main bedeutet mehr Erlebnisraum, mehr Aufenthaltsqualität, Zeit im Freien, Zeit zum Verweilen und Lust auf Genuss. Dieses Jahr gehen wir neue Wege und haben zum Hauptthema Beschattung auch ein gastronomisches Angebot und eine grüne Oase geschaffen. Dies soll zur Belebung der Innenstadt und zum Wohlfühlflair beitragen und viele Besucher:innen zum Verweilen einladen.“ sagt Eduard M. Singer, Leiter der Stabstelle Stadtmarketing.

Einen Großteil der Programmpunkte steuern die Frankfurter Sportvereine und Partner bei. Hierzu zählen unter anderem Einrichtungen des Hochschulsports und Tanzsport-Anbieter, die mit niedrigschwelligen Sport- und Bewegungsangeboten für Begeisterung sorgen. Der Sportkreis Frankfurt koordiniert und begleitet die sportliche Nutzung der Mainkai-Fläche, unterstützt von der Planungsagentur Proprojekt, wirbt zusammen mit den Dezernaten für die Beteiligung und freut sich auf ein vielfältiges Miteinander.

Das letztjährige 4x4 Streetball Turnier des Sportkreis-Projekts „EZBBASKETBALL“ wird in diesem Jahr durch ein offenes Basketballangebot für alle interessierten Bürgerinnen und Bürger ersetzt. Dieses Jahr auch dabei: Der Sozialverband VdK mit einem Rollstuhl-Basketball-Angebot, die Rugby-Abteilung des SC Frankfurt 1880 sowie Cipher Dojo (Hiphop), die Tanzplattform Rhein-Main und viele mehr.

Der Vorsitzende des Sportkreis Frankfurt Roland Frischkorn sieht durch die Mainkai-Umnutzung eine große Chance für mehr Sport und Bewegung im öffentlichen Raum und dies in Abstimmung mit den Menschen und Bewohnerinnen und Bewohnern unserer Stadt. Frischkorn ergänzt: „Die Mainarena im Herzen der Stadt kommt vor allem den Wassersporttreibenden Vereinen zugute und bietet darüber hinaus eine einzigartige Atmosphäre für die (freie) Sport- und Tanzkultur“.

Auf der Suche nach Ideen für eine Verschattung konnte das Fachgebiet Entwerfen und Nachhaltiges Bauen von Professor Christoph Kuhn am Fachbereich Architektur der TU-Darmstadt eingebunden werden. Im Rahmen einer Entwurfsarbeit haben sich Studierende der Architektur mit dem Mainkai beschäftigt. Besonders überzeugt hat der Entwurf von Hannah Lindholm und Tillmann Grob, die mit Standard-Baugerüsten arbeiten, die für die Dauer des Festivals geliehen werden und anschließend weiterverwendet werden können. Sie schaffen so nachhaltige und temporäre Schattenflächen in der Mitte des Mainkais.

Die Finanzierung ist sehr breit aufgestellt. Alle beteiligten Ämter und Projektpartner bringen Ressourcen und finanzielle Mittel ein. Zudem gibt es eine Förderung aus dem Bundesprogramm Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren (ZIZ) und aus den Klimatöpfen. Das Projekt Green City übernimmt erneut die Finanzierung des Angebotes vom Netzwerk Nachhaltigkeit lernen.

Die technische Umsetzung erfolgt durch die städtischen Ämter in Kooperation mit der TCF und der FFR. Ausdrücklich hingewiesen sei auf die Toilette, die dieses Jahr, wie zum Mainfest üblich, die ganze Zeit an der Evangelischen Akademie zu finden ist.

Weitere Informationen zu den Programmpunkten im Einzelnen und der beeindruckenden Anzahl an Beteiligten, die das Projekt unterstützen und ermöglichen, entnehmen Sie bitte der Website www.sommerammain.de.