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11.04.2024

Wachstum verpflichtet

Sportkreis Frankfurt e.V. präsentiert Mitgliederentwicklung

Frankfurts Vereinswelt wächst weiter: Die Bestandserhebung des Landessportbundes Hessen belegt, dass auch im vergangenen Jahr die Mitgliederzahlen der Frankfurter Turn- und Sportvereine kontinuierlich weitergewachsen sind. Zu Gast bei der TG Bornheim, der nach Eintracht Frankfurt mitgliederstärkste Verein im Sportkreis Frankfurt, sprachen Roland Frischkorn und Dany Kupczik, Vorsitzender und stellvertretende Vorsitzende des Sportkreises Frankfurt, bei der diesjährigen Bilanzpressekonferenz mit Oberbürgermeister und Sportdezernent Mike Josef sowie Thomas Völker, Geschäftsführer der TG Bornheim, über die Mitgliederentwicklung im vergangenen Jahr, die Chancen und Herausforderungen steigender Mitgliederzahlen und die Sportinfrastruktur der Mainmetropole.

Zahlen – Daten – Fakten
Laut der Bestandserhebung des Landessportbundes Hessen waren zum Stichtag 01. Januar 2024 319.312 Frankfurter*innen Mitglied in einem Turn- oder Sportverein. Wie der Landessportbund bereits vermeldete, stellt der Sportkreis Frankfurt somit auch in diesem Jahr den mitgliederstärksten Sportkreis Hessens. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Mitgliederzahl von 292.707 noch einmal um 9,09 % (26.605 Mitglieder) gestiegen – nicht zuletzt durch die anhaltende Begeisterung für die Frankfurter Eintracht. Doch auch ohne die Eintracht durfte die Frankfurter Sportwelt stolze 12.029 neue Mitglieder begrüßen. Betrachtet man die offizielle Einwohnerzahl der Stadt, sind deutlich mehr als ein Drittel der 770.166 (Stichtag: 31.12.2023) Frankfurter*innen Mitglied in einem Turn- oder Sportverein. In Bezug auf die Geschlechterverteilung innerhalb der Vereinsmitgliedschaft zeigt sich, dass 64,46 % männlich, 35,53 % weiblich und 0,01 % sich unter der Identität "divers" einordneten. Die Auswertung verzeichnet einen Anstieg von 9 % bei den weiblichen Mitgliedern, während dieser bei den männlichen Mitgliedern bei 8,83 % lag. Roland Frischkorn mahnt, sich von den reinen Zahlen nicht irre führen zu lassen: „Wir dürfen unsere Anschlussorganisationen, wie beispielsweise die DLRG, den Betriebssportverband und auch die freie Szene, nicht vergessen, deren Mitgliederzahlen nicht vom lsb h erhoben werden.“ So zählten rund 15.000 weitere Personen ebenfalls zu den Sporttreibenden der Stadt.

Die TG Bornheim: gesundes Wachstum
Die Turngemeinde Bornheim 1860 e.V. ist in den letzten Jahren kontinuierlich gewachsen. Mit 33.421 Mitgliedern (Stichtag 01.01.2024) konnte ein erneutes Mitgliederwachstum von 12,77 % (3.787 Mitglieder) verzeichnet werden. Ein stetiges Wachstum setzt ausreichende Infrastruktur voraus, erklärte Geschäftsführer Thomas Völker: „Als Verein müssen wir gemeinsam mit unseren Mitgliedern wachsen. Neben dem Ausbau der Sportinfrastruktur ist es uns auch ein großes Anliegen, die Angebote stets anzupassen und alle Räume multifunktional nutzbar zu gestalten. Nur so können wir Neues ausprobieren und die Sportangebote weiterentwickeln. Zudem bieten wir thematisch gestaltete Räume an, die so unterschiedlich sind, wie unsere Mitglieder. Jede und jeder soll bei uns den für sich passenden Raum finden. Denn trotz des großen – auch räumlichen – Wachstums sind wir vor allem immer eines geblieben: ein Verein mit persönlichen Ansprechpartnern und einer familiären Atmosphäre.“ Roland Frischkorn sieht den Verein als eines der großen Vorbilder in Sachen Weiterentwicklung. „Um die Kraft von Sport zu entfalten, braucht es Sport- und Bewegungsräume. Die TG Bornheim hat sich der Herausforderung gestellt und diese angenommen. Sie hat immer wieder Mut bewiesen und eigene Räumlichkeiten aus- und aufgebaut. Dieser Mut wurde belohnt.“

Spannungsverhältnis Mitgliederwachstum – Infrastruktur
Wie die TG Bornheim vermeldeten nahezu alle der 15 größten Vereine Frankfurts einen positiven Mitgliederzuwachs im Vergleich zur letztjährigen Bestandserhebung. Sinkende oder stagnierende Zahlen bedeuten im Umkehrschluss nicht, dass der Vereinssport oder die Vereine selbst unattraktiv wären, ganz im Gegenteil. Unzählige Turn- und Sportvereine sahen sich gezwungen, einen Aufnahmestopp für neue Mitglieder zu verhängen. „Es ist unmöglich, neue Mitglieder aufzunehmen, wenn die Infrastruktur nicht ausreichend vorhanden ist. Vereine möchten ihren Mitgliedern die bestmöglichen Bedingungen zur Verfügung stellen. Bei stark wachsenden Mitgliederzahlen und gleichzeitig nicht oder kaum steigender Verfügbarkeit von Hallen oder Flächen können sie dieser Verantwortung jedoch nicht gerecht werden“, erklärt Dany Kupczik. Roland Frischkorn ergänzt: „Besonders dramatisch ist die Lage der Schwimmvereine. Denn die Bedingungen sind unumgänglich: Ohne Wasser kein Schwimmsport. Dies betrifft neben dem Schul- und Breitensport vor allem auch die bedeutende Rolle der Stadt Frankfurt als Standort für Spitzen- und Leistungssport. Bieten wir den Athlet*innen keine professionellen Trainingsbedingungen, wandern sie in angrenzende Landkreise oder deutschlandweit zu Standorten mit besseren Bedingungen ab.“

Raumnot nicht nur für Bewegung – eine gesellschaftliche Herausforderung
In den letzten Wochen des zurückliegenden Jahres stand die Jordanstraße in Bockenheim im Rampenlicht der Öffentlichkeit. Aufgrund mangelnder Treffpunkte für die Anwohner*innen – trotz vorhandener Leerstände – sah sich die „Initiative Jordanstraße“ gezwungen, das Haus mit der Nummer 3 vorläufig zu besetzen, um ein improvisatorisches Café zur Verfügung zu stellen, so dass sich die Menschen im Viertel wieder Möglichkeiten haben, sich zu begegnen. Die Initiative beleuchtet eindrücklich die stadtpolitischen Herausforderungen, deren sich unsere Gesellschaft und insbesondere auch der Sport stellen muss. Roland Frischkorn berichtet in diesem Zusammenhang von seinen Erfahrungen als ehemaliger Büroleiter des Sozialdezernats: „Schon immer wird Wohnraum für Wohnungslose in unserer Stadt gesucht. Das war schon Anfang der 1990er Jahre so. Die Probleme sind also nicht neu, im Gegenteil. Sie haben sich seitdem vervielfacht.“ Flüchtende aus Kriegsregionen verschärfen die Lage zusätzlich. Viele Male wurden Sporthallen zu Unterkünften umfunktioniert, wodurch die Räume weder den Sporttreibenden noch den Schüler*innen zur Verfügung standen. Betroffen waren allein in Frankfurt bereits rund 30 Vereine. „Die Vereine haben geduldig und solidarisch die schwierige Situation angenommen. Sie haben den gesellschaftlichen Zusammenhalt, und auch unsere Demokratie, gestärkt, zum Beispiel durch zahlreiche Projekte für Geflüchtete. Wir dürfen diese Solidarität nicht ausreizen. Sport und Bewegung leisten in gesellschaftlichen Krisensituationen eine unverzichtbare Arbeit für den Zusammenhalt und die Integration.“

Daher plädiert er dafür, Vereine bei der Entwicklung der eigenen, aber auch städtischen Sportinfrastruktur zu unterstützen. „Diese Herausforderung können wir nur gemeinsam bewältigen. Als Dachorganisation der Frankfurter Turn- und Sportvereine ist es unsere Aufgabe, mit ihnen gemeinsam den Sport in unserer Stadt weiterzuentwickeln und sie somit aktiv mitzugestalten. Unsere wunderbare Stadt hat so viel zu bieten. Helfen wir ihr dabei.“

Die diesjährige Bilanzpressekonferenz des Sportkreises fand bei der TG Bornheim statt. Foto: Kai Peters.

Oberbürgermeister und Sportdezernent Mike Josef (links) stand der anwesenden Presse Rede und Antwort. Foto: Kai Peters.

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