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08.10.2015

Sportvereine solidarisch mit Flüchtlingen

Außerordentliche Mitgliederversammlung des Sportkreises Frankfurt

Frankfurter Sporthallen werden als Flüchtlingsunterkünfte genutzt, die Vereine müssen zurückstecken. Auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung erörterten sie mit den Dezernenten Daniela Birkenfeld und Markus Frank die Lage.

Sechs Sporthallen sind derzeit in Frankfurt zu Flüchtlingsnotunterkünften umfunktioniert und es ist nicht ausgeschlossen, dass es mehr werden. Bei den Sportvereinen sind Solidarität und Flexibilität gefragt – die Belastung allerdings ist beträchtlich. „Vereine sind vom Zwangsabstieg bedroht, weil sie nicht mehr trainieren und keine Ligaspiele mehr durchführen können“, sagt der Sportkreisvorsitzende Roland Frischkorn. Nicht nur der Vereinssport leide unter der Situation, sondern auch die Integrationsangebote: „Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, die bisher an unseren Nachtsport-Trainings teilnahmen, können jetzt teilweise keinen Sport mehr machen.“

Thematisiert wurde all das auf der außerordentlichen Mitgliederversammlung des Sportkreises Frankfurt am 7. Oktober im Frankfurter Stadtteil Gallus. Rund 100 Vertreter von Vereinen und Verbänden waren gekommen, um die Situation mit den städtischen Dezernenten Daniela Birkenfeld (Soziales, Jugend und Recht) und Markus Frank (Wirtschaft, Sport, Sicherheit und Feuerwehr) zu besprechen. Birkenfeld zeigte Verständnis für deren Nöte. „Als wir die Sporthallen freimachen mussten, gingen wir davon aus, dass es sich um eine Lösung für 48 Stunden handele“, sagte die Stadträtin. Nun sei jedoch nicht abzusehen, wann sich die Situation beenden lasse.

Um auf diese Lage zu reagieren, sei das Sozialdezernat bereit, den Sportkreis in jeder Hinsicht zu unterstützen und dafür auch „Geld in die Hand zu nehmen“, so Birkenfeld. Der Sportkreis wird mit diesen Mitteln einen Aktionsplan umsetzen, den sein Vorstand bereits im September beschlossen hat. Dieser sieht vor, Angebote der Frankfurter Sportvereine für Flüchtlinge zu fördern und in der – momentan noch als Notunterkunft genutzten – Fabriksporthalle in Fechenheim ein Begegnungszentrum für Stadtteilbewohner und Flüchtlinge einzurichten.

Stadtrat Markus Frank betonte, nun seien kreative Ideen gefragt, man müsse auch Möglichkeiten in Betracht ziehen, die bislang nicht in Frage gekommen seien. So könne man zum Beispiel die abendlichen Trainingszeiten in den Hallen bis 24 Uhr verlängern. Er kündigte an, sich in den nächsten Tagen mit Vereinsvertretern an einen Tisch zu setzen, um kreative Lösungsvorschläge zu sammeln und deren rasche Umsetzung anzugehen. Für schriftliche Fragen und Anregungen hat das Sportamt eine gesonderte Mailadresse eingerichtet: sportstaettenbelegung.amt52@stadt-frankfurt.de. Roland Frischkorn dankte den Vereinen für das aufgebrachte Verständnis und forderte von der Stadtverwaltung, jetzt die gleiche Flexibilität zu zeigen wie die Sportvereine.

Die Mitgliederversammlung verabschiedete zudem eine Resolution, in der sie sich zu einer toleranten und weltoffenen Gemeinschaft in der Stadt bekennt. Die Vereine sehen es „als gemeinsame gesellschaftliche Aufgabe an, Flüchtlinge in der Not aufzunehmen und ihnen die Teilnahme an unserer offenen und friedlichen Gesellschaft zu erleichtern.“

Der Sportkreis Frankfurt e.V. ist die Dachorganisation der Frankfurter Turn- und Sportvereine und dem Landessportbund Hessen angeschlossen. Er vertritt die Interessen der rund 430 Frankfurter Turn- und Sportvereine mit 190.000 Sportlerinnen und Sportlern nach innen und außen. Dabei unterstützt er die Vereine zum Beispiel bei Zuschüssen, Öffentlichkeitsarbeit, Mitgliedergewinnung und Weiterentwicklung von Sportangeboten.

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