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17.10.2013
Die „Wir machen es selbst“-Liga
Kinder und Jugendliche sind unselbstständig und brauchen permanente Anleitung. Ach, wirklich? Die Bolzplatz-Teams beweisen das Gegenteil: 18 Mannschaften aus fünf Stadtteilen spielen seit April in der vom Sportkreis Frankfurt initiierten Frankfurter Bolzplatzliga F43+. Die Liga läuft in den Altersklassen U11, U13, U15 und U17, die Jugendlichen organisieren sich dabei weitestgehend selbstständig.
Der Höhepunkt der Saison fand am 29. September statt: Mehr als 150 Kicker trugen das Finale auf den Nebenplätzen des Volksbank Stadions beim FSV Frankfurt aus. Meisterhaft waren dabei nicht nur die Saison-Gruppensieger. Ein meisterhaftes Zeugnis konnten sich die Spieler in ihrer Gesamtheit für die erfolgreiche Saison selbst ausstellen.
Denn die Liga ist kein Selbstläufer, im Zusammenspiel gilt es immer wieder einmal zu vermitteln. Und genau das übernehmen die Jugendlichen selbst: Für Konflikte, die im Spielbetrieb entstehen, haben sie einen Ligarat gebildet, in dem die strittigen Entscheidungen von den Beteiligten aufgearbeitet werden. Auch die Schiedsrichter stammen aus den Teams, sie erfüllen ihre Aufgabe aus Spaß und Überzeugung. Ausbilder der Unparteiischen ist Haci Hacioglu, Vorstandsmitglied des Sportkreises Frankfurt, der in seiner Freizeit selbst als Schiedsrichter aktiv ist.
Denis Bambusek, der die Liga im Rahmen der Gallusprojekte des Sportkreises Frankfurt organisiert, freut sich, dass das Konzept aufgeht: „Natürlich mussten wir etwas Starthilfe geben, aber mittlerweile arbeiten die Kids sehr selbstständig“. Auch Sportkreis-Vorsitzender Roland Frischkorn sieht das Projekt im grünen Bereich: „Wir waren von Anfang an überzeugt, die nötige Eigenverantwortung vermitteln zu können. Dass die erste Saison ohne nennenswerte Probleme zu Ende ging, ist ein Beweis dafür.“ Die Jugendlichen lernen hier Selbstständigkeit, Respekt und Toleranz und sollen mittelfristig auch an den Vereinssport herangeführt werden. Dass Liga und Vereinsmitgliedschaft zueinander passen, zeigen die Zahlen: Über 50 Prozent der Liga-Kicker sind gleichzeitig Mitglied in einem Verein.
Für das kommende Jahr setzen die Initiatoren auf die Unterstützung von alten und neuen Sponsoren. In der zu Ende gehenden Saison waren das Sportamt Frankfurt und das Hessische Ministerium des Innern und für Sport die Förderer seitens der Politik. Aus der Stadt kam Unterstützung von der Caritas Frankfurt und vom Jugend- und Sozialamt. Einen großen Beitrag leistete das Nike Deutschland Sozialprojekt „Spielraum“, weitere Hilfe kam vom Immobilienentwickler Aurelis Real Estate.
Auch für 2014 wird dringend jede Hilfe benötigt, denn die Liga soll wachsen: Ziel ist die Beteiligung von Mannschaften aus mindestens zehn Stadtteilen - damit noch mehr Kinder und Jugendliche von dem erfolgreichen Konzept profitieren.