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17.05.2017
„Fanprojekt“, der Begriff scheint selbsterklärend. Es muss sich um ein Projekt für Fans eines Vereins und einer bestimmten Mannschaft handeln. Oder um ein Projekt von Fans für den Verein? So einfach ist es also doch nicht. Fanprojekte, und so auch das Frankfurter Fanprojekt, sind für die Fans und zugleich von ihnen. Laut der „Koordinationsstelle Fanprojekte“, mit Sitz an der an Sportverbänden reichen Otto-Fleck-Schneise, ist Frankfurt einer von 57 Standorten, an denen Jugend- und Sozialarbeit für Fußballfans geleistet wird. Zu den Zielen gehört es, Werte und Verhalten zu vermitteln, die das Miteinander fördern: fairer und respektvoller Umgang, verlässliches Handeln, konstruktive Kommunikation.
Was nach Workshops und moralischem Appell klingt, ist vielmehr ein breites Angebot an unverbindlichen Freizeitaktivitäten, in die sich die Fans eigeninitiativ einbringen. Im Saisonbericht des Fanprojektes Frankfurt ist die Rede von offenem Boxtraining, Fußballspielen in der Soccerhalle, Jugendfahrten, Besuchen von Fanpartys und natürlich denen der Heim- und Auswärtsspiele. Das Fanprojekt ist ein Ort, an dem Gemeinschaft entsteht und gelebt wird.
Darauf, dass dahinter mehr steckt als bloßer Zeitvertreib, stößt Kaspar Schneider vom Fanprojekt: „Fußball ist ja nicht nur Fußball“, sagt er, und ergänzt: “Wer zusammen Sport treibt, muss sich an Regeln halten. Wer im Team gewinnen will, muss das gemeinsame Ziel über das individuelle stellen.“ Zu den Aktivitäten gehört nicht nur Sport. Einmal im Monat lädt das Fanprojekt unter dem Namen „Louisa kocht“ zum gemeinsamen Zubereiten und Essen ein. Vorschläge für Gerichte und Themen, wie beispielsweise einen Frankfurter Abend mit Grüner Soße, kommen von den Teilnehmern, ebenso wie die Zutaten, gezahlt wird vom Fanprojekt.
„Fußballfans werden oft schlechtgeredet“, findet Roland Frischkorn, Vorsitzender des Fanprojektes, „tatsächlich entsteht in der Szene viel Positives. Das Fanhaus Louisa beispielsweise haben die Fans gemeinsam mit dem Team ins Leben gerufen, aufgebaut und inzwischen sogar modernisiert.“ Auch die erste Teilnahme von Eintracht Frankfurt an einem DFB-Pokalfinale seit elf Jahren ist für das Fanprojekt Anlass einer Aktion. Drei Betreuer werden bereits am 25. Mai, zwei Tage vor dem Finale, mit einer Jugendmannschaft Frankfurter Fußballfans im Alter von 17 bis 19 Jahren nach Berlin zum „Fanfinale“ fahren. Für das Fußballturnier kommen die deutschen Fanprojekte jährlich zusammen, dieses Mal werden es mehr als 25 Teams sein. Die Teilnahme am "Fanfinale" ist nur eine von vielen Unternehmungen des Projekts, die Zusammenhalt und gute Erinnerungen schafft.