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01.11.2017

Sport und Integration: Zwischenbilanz der Sportangebote für und mit Geflüchteten

Wie steht es um die Integration der ab 2015 nach Deutschland eingewanderten Menschen? Wie gut funktioniert die Aufnahme in die Sportvereine? Um diese und weitere Fragen zu besprechen, haben der Sportkreis Frankfurt und die Sportjugend Hessen am 22. September zum „Regionaltreffen Sport und Flüchtlinge“ ins Haus Gallus geladen. Gekommen waren Vertreterinnen und Vertreter der Flüchtlinge, aus engagierten Vereinen, Flüchtlingseinrichtungen sowie von Sozialträgern.

Christina Weber von der städtischen Stabsstelle Flüchtlingsmanagement berichtete, dass derzeit rund 5.200 Flüchtlinge in Frankfurt leben, etwa 500 von ihnen seien minderjährig und ohne Begleitung nach Deutschland gekommen. Die letzte zur Unterbringung genutzte Turnhalle konnte im März 2017 an den regulären Betrieb zurückgehen. Die Wohnsituation, so Weber, bleibe jedoch problematisch: 750 Menschen lebten noch immer in Notunterkünften.

Von der Integrationsarbeit im Verein berichtete Thomas Hellmeck, Präsident der Germania Enkheim. Während der Flüchtlingskrise hatte der Verein ein wöchentliches Fußballtraining für die Neubürger angeboten. Zu Spitzenzeiten, so Hellmeck, bestand die A-Jugend zu gleichen Teilen aus Einheimischen und Geflüchteten. Der Präsident berichtete aber auch von den Schwierigkeiten. Zum einen fehlten einigen der Teilnehmer schlicht die sportlichen Voraussetzungen, andere wurden von der Stadt in weit entfernte Unterkünfte umgesiedelt.

Von Schwierigkeiten aus der Praxis berichtete auch Tony Arefin vom evangelischen Verein für Jugendsozialarbeit. Der Verein betreut junge Geflüchtete der Integrationsklassen an beruflichen Schulen. Er setzt auf gruppen- und erlebnisorientiertes Lernen, insbesondere im Sport. Tatsächlich stünden die Betroffenen in vielen Fällen vor ganz anderen Problemen als solchen der Freizeitgestaltung. So müssten sie oft traumatische Erlebnisse verarbeiten, Bildungsrückstande aufholen und sich gleichzeitig für den hiesigen Arbeitsmarkt vorbereiten. Der nötigen Ablenkung in Form von Sport stünden mitunter Hindernisse im Weg wie das fehlende Geld für den öffentlichen Nahverkehr.

Sportkreisvorsitzender Frischkorn hielt abschließend fest, dass die Chancen für Geflüchtete auf dem Arbeitsmarkt verbessert werden müssten. Ein gleichbleibender Wohnort sei wichtig und auch die interkulturellen Kompetenzen in den Sportvereinen müssten weiter verbessert werden. „Es wird zu oft übersehen, dass Sportvereine Geflüchtete ganz selbstverständlich in ihre Trainingsgruppen aufnehmen, ohne dies an die große Glocke zu hängen“, so Frischkorn. „Diese Anstrengungen müssen honoriert werden – anstatt die Vereine zum Auffangbecken einer verfehlten Einwanderungs- und Asylpolitik zu machen.“

Akteure der Arbeit mit Geflüchteten zogen eine Zwischenbilanz zur Integrationsarbeit der Frankfurter Sportvereine. Foto: Sportkreis Frankfurt

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