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25.05.2018

Nachbericht: Tag der Inklusion in der Tennisabteilung von Eintracht Frankfurt

Die Tennisabteilung von Eintracht Frankfurt hatte am Montag, dem 22. Mai, zum ersten Tag der Inklusion eingeladen. Zwar schreibt die Sport-Förderungsvereinbarung zwischen Bundesinnenministerium und Deutschem Olympischen Sportbund der Inklusion im Sport eine ganz herausragende gesellschaftliche Bedeutung zu, und auch das Grundgesetz (Artikel 3) und die UN-Behindertenrechtskonvention von 2009 fordern die absolute Gleichbehandlung als uneingeschränktes Grundrecht für alle. Doch leider ist der Alltag hiervon teilweise noch weit entfernt.

Dies war auch der Grund für Abteilungsleiter Michael Otto, den Tag der Inklusion zu veranstalten. Denn Inklusion bedeutet, dass jeder Mensch ganz natürlich dazu gehört. Egal wie er aussiehst, welche Sprache er spricht oder er eine Behinderung hat. Daher stand das Event unter dem Motto: „Jeder kann mitmachen“.

So fanden, trotz des langen Wochenendes und des Pokalsiegs von Eintracht Frankfurt, weit über 100 Gäste den Weg auf die Tennisanlage am Riederwald. Im ersten Teil der Veranstaltung gab es die Möglichkeit, etwas Tennisluft zu schnuppern. Auf fünf Plätzen tummelten sich 12 stark sehbehinderte und blinde Tennisspieler, drei Rollstuhltenniskids und ein paar Kinder ohne Beeinträchtigung. Fachmännisch betreut wurden sie vom erfahrenen Trainerteam der Tennisabteilung.

Danach fand auf dem Center Court ein Showtraining mit Rollstuhltennisprofi und Nationalspieler Toni Dittmar und Tennisprofi Sebastian Fanselow statt. Die Zuschauer staunten allesamt über das hohe Spielniveau. Toni, der mit Osteogenesis Imperfecta (Glasknochen) geboren wurde, kam mit den schnellen Bällen von Sebastian, immerhin aktuell 463. der Weltrangliste und frisch gekürter Sieger des ATP Futureturniers in Prag, sehr gut zurecht, und so kam es zu tollen Ballwechseln. Das angestrebte Ziel, den über 100 Besuchern aufzuzeigen, auf welch hohem Niveau Rollstuhltennis gespielt werden kann und dass Rollstuhltennisspieler und Tennisspieler ohne Probleme gemeinsam Tennis spielen können, wurde zu 100% erreicht.

Im Anschluss ließ es sich Ehrengast Peter Beuth, Innen- und Sportminister Hessens, trotz einer erst kürzlich zugezogenen Knieverletzung nicht nehmen, selbst zum Schläger zu greifen. Zunächst lieferte er sich mit den Eintracht Rollikids Zak (9) und Benaja (7) unter begeistertem Applaus ein paar tolle Ballwechsel. Es folgte eine Blindentennisdemonstration. Blindentennis? Ja, auch mit Seheinschränkung kann man Tennis spielen. Dazu bedarf es spezieller Bälle, die dank einer Schaumstoffhülle etwas langsamer sind und zudem gut hörbar rasseln, da sie mit kleinen Kügelchen gefüllt sind. Auch hier ließ es sich Minister Beuth nicht nehmen und spielte zusammen mit Trainerin Hannah Wienert unseren geübten Blindentennis-Cracks Rainer Jost und Patrick Hechler ein paar Bälle an. Wieder staunten die Zuschauer über die beeindruckende Performance der beiden blinden Tennisspieler. Fast jeder angespielte Ball wurde getroffen und es kam sogar zu ein paar Ballwechseln. Unter tosendem Beifall verließen die Akteure den Platz und nun verlagerte sich die Veranstaltung auf die Terrasse des Clubhauses und die angrenzende Wiese. Dort hatte die Band „The Earhart Light“ ihr Equipment aufgebaut und begann nach einer kurzen Rede des Ministers mit ihrem wundervollen Konzert.

Zur Freude von Organisator Michael Otto entwickelte sich eine tolle Atmosphäre, in der viele Gäste noch bis in den späten Abend zusammen saßen, sich unterhielten, das Essen vom Grill genossen und der tollen Musik lauschten. Mittendrin unsere blinden Tennisspieler und Tennisspielerinnen und natürlich die Rollis. Das nennt man gelebte Inklusion, und das war der eigentliche Grund der Veranstaltung.

Autor: Michael Otto

Innenminister Peter Beuth als Ehrengast. Foto: Tan Kulali

Abschlußfoto eines gelungenen Tages der Inklusion. Foto: Tan Kulali

Rollstuhltennisspieler Zak in Aktion. Foto: Tan Kulali

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