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18.12.2018
Die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Oktober 2017 veröffentlichten Zahlen in Bezug auf Übergewicht und Adipositas bei Kindern sind alarmierend. Waren 1975 in Deutschland noch 16,7 Prozent der Mädchen und Jungen übergewichtig oder fettleibig, waren es 2016 bereits 31,6 Prozent der Mädchen und sogar 39,6 Prozent der Jungen. Handlungsbedarf in der Bewegungsförderung bestätigt auch das Frankfurter Gesundheitsamt regelmäßig in seinem alle drei Jahre erscheinenden Bericht zur Kindergesundheit. Dieser benennt unter anderem Stadtteile, in denen Übergewicht und Bewegungsdefizite überdurchschnittlich stark ausgeprägt sind.
Um dem Trend entgegenzuwirken, hat der Sportkreis Frankfurt in Kooperation mit der Stadt Frankfurt bereits 2010 das Projekt „Schulkids in Bewegung“ (SKIB) ins Leben gerufen. Durch Kooperationen zwischen Schulen und Vereinen soll mehr Bewegung in den Alltag von Schulanfängern gebracht, das Körperbewusstsein gestärkt und die Bewegungsfreude gesteigert werden. Gleichzeitig kann für den Vereinssport als attraktives Freizeitangebot geworben werden: „Die Kooperationen zwischen Schulen und Vereinen bringen jährlich 1.600 Kinder und deren Eltern in Kontakt mit Sport und wohnortnahen Vereinen, zusätzlich zum Sportunterricht“, berichtet Roland Frischkorn, Vorsitzender des Sportkreises Frankfurt. 2018 arbeiteten in SKIB 28 Schulen und 17 Sportvereine in 21 Frankfurter Stadtteilen zusammen.
Ein wichtiger Projektbaustein ist das SKIB Abzeichen. In dessen Rahmen werden die Schulanfänger mit zwölf motorischen und sportartbezogenen Aufgaben auf ihr sportliches Können sowie auch Defizite überprüft. Anhand der Testauswertungen kann für jedes Kind eine individuelle Empfehlung für Sportarten ausgesprochen und gleichzeitig der Kontakt mit ortsansässigen Vereinen hergestellt werden. Im Schuljahr 2018/19 wurde das SKIB Abzeichen an 25 Schulen durchgeführt und etwa 1.700 Schulanfänger für ihre Teilnahme mit einer Anstecknadel und Urkunde belohnt.
Neben dem SKIB Abzeichen bot das im Frühjahr zum siebten Mal durchgeführte SKIB Festival einen weiteren Einstieg in eine aktivere Lebenswelt. Mehr als 600 Kinder probierten dieses Jahr bei über 30 Vereinen und Organisationen verschiedene Bewegungsangebote aus, mixten Obstsäfte oder lernten spielerisch die Arbeit der Feuerwehr kennen. „Die Kids lernen beim SKIB Festival nicht nur neue Sportarten kennen, sondern auch Spielkameraden aus anderen Stadtteilen“, erklärt Projektleiterin Jasmin Czogalla.
Damit möglichst viele Kinder mit Gesundheit und Ernährung in Kontakt kommen, hat der Sportkreis 2018 erstmals den „SKIB Bewegungs- und Gesundheitskalender“ vorgestellt. Durch einen Malwettbewerb wurden die Kinder selbst zu kleinen Künstlern und es entstand ein Kalender für das Schuljahr 2018/19, bei dem jede Woche ein anderes Kinderbild das Thema Gesundheit, Bewegung oder Ernährung abbildet.
Die Stadt Frankfurt ist vom nachhaltigen Nutzen des Projekts überzeugt: „Durch die Verbindung mit den Sportvereinen lernen unsere Jüngsten über ein gesundes Bewegungsverhalten hinaus, wie wichtig Gleichberechtigung, Toleranz und Verantwortung für die Gemeinschaft sind“ bekräftigte Sportdezernent Markus Frank bei einer Pressekonferenz des Sportkreises im März. Auch deshalb hat die Stadt Frankfurt den Förderbetrag für Schulkids in Bewegung um 50.000 Euro auf 200.000 Euro erhöht.
Text: Julia Grebe
Logo - Schulkids in Bewegung
Anhand von zwölf verschieden sportmotorischen und sportartenspezifischen Aufgaben lassen sich die Stärken und Defizite der Schulanfänger erkennen.
Im Klassenzimmer Seil springen – der bunte Schulkalender von Kindern für Kinder zu den Themen Gesundheit und Bewegung. Fotos: Sportkreis Frankfurt