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10.10.2019

Interview mit Sportkreis zu Ausbildung und Qualifizierung

Dies ist eine gekürzte Version des Artikels aus dem Arbeitgebermagazin "Personaldirekt" des Jobcenters Frankfurt am Main, Ausgabe 4 | Oktober 2019

„Ich bin total begeistert“

Der Sportkreis Frankfurt e. V. engagiert sich für Ausbildungsplatzsuchende und bildet selbst aus – Eine Dachorganisation für 235.000 Mitglieder in 420 Turn- und Sportvereinen

Patrick Gombert (21) wird im ersten Lehrjahr beim Sportkreis Frankfurt am Main e. V. zum Veranstaltungskaufmann ausgebildet. Von seinem Ausbildungsbetrieb ist er „total begeistert“ und von seinen Ansprechpartnern, darunter der Sportkreis-Geschäftsführer Tim Bugenhagen (35), die immer ein offenes Ohr haben und helfen, wenn Patrick nicht weiterkommt, die Zusammenhänge erklären, Sinn vermitteln und Verantwortung übertragen. Ganz anders als bei seinem vorherigen Ausbildungsversuch in der Versicherungs- und Finanzbranche, als er monatelang Akten ordnen musste, wie er sich erinnert. Diese Ausbildung hat er abgebrochen, und auch der Neustart bei einem anderen Unternehmen gelang nicht. Eigentlich waren die Voraussetzungen durch das 2017 abgelegte Fachabitur gar nicht schlecht. „Es lag eher am Umfeld“, vermutet er.

Das Umfeld, das Team und die Arbeitsweise seines neuen Ausbildungsbetriebs konnte Patrick jetzt erst einmal gründlich kennenlernen, u. z. im Rahmen einer vorgeschalteten „Einstiegsqualifizierung“ (EQ), die er beim Sportkreis seit Mitte Januar 2019 absolvieren konnte. Bei diesem betrieblichen Praktikum wurde ihm klar, dass alles passt und auch das Berufsbild seinen Vorstellungen entspricht. Umgekehrt konnte auch der Sportkreis den jungen Mann gut kennenlernen. „Er hat sich wirklich engagiert, so dass wir ihn in ein Ausbildungsverhältnis übernehmen konnten“, berichtet der Vereinsvorsitzende Roland Frischkorn. Damit hat Patrick gute Perspektiven. Zunächst einmal hat er die Verkürzung seiner dreijährigen Ausbildungsdauer um sechs Monate beantragt, wie dies für EQ-Absolventen möglich ist. Dann stehen aber auch seine Chancen auf eine spätere Übernahme nach der Ausbildung gar nicht schlecht, weil die Ausbildung zum Veranstaltungskaufmann dem Bedarf beim Sportkreis entspricht.

Galluspark und Bolzplatzliga

Patricks Ausbilder ist Simon Treuherz (29), der selbst seine Ausbildung zum Sport- und Fitnesskaufmann beim Sportkreis absolviert und 2018 abgeschlossen hat. Schon während seines Pädagogikstudiums hatte Simon Treuherz die „Frankfurter Bolzplatzliga F43+“ betreut – ein wichtiges Projekt des Sportkreises, das im Jahr 2013 aus dem „Galluspark Bolzplatz“ hervorging. In dieser selbstverwalteten Fußball-Liga von Kindern und Jugendlichen knüpfen die Teilnehmer stadtteilübergreifende Kontakte, übernehmen als Schiedsrichter Verantwortung und helfen bei der Koordinierung des Spielbetriebs.

Das Engagement in der „Bolzplatzliga“ war für Simon Treuherz die Brücke in die Ausbildung beim Sportkreis, als er sein Studium abbrach. Helga Roos vom Gallusprojektebüro des Sportkreises hat ihm damals den Weg geebnet – wie auch Patrick Gombert, der im Gallus aufgewachsen ist und jetzt in der Fechenheimer Geschäftsstelle ausgebildet wird.

Gesellschaftliches Engagement

Damit geht der Sportkreis mit gutem Beispiel voran und setzt selbst das Anliegen eines Projektes, das Helga Roos leitet, in die Praxis um: „Gallus – 1:1 für Ausbildung“ entstand 2006 im Vorfeld der Fußball-WM. Junge Ausbildungsplatzsuchende werden hier mit passenden Firmen zusammengebracht und auf dem Ausbildungsweg begleitet, im erforderlichen Fall auch bei der Wohnungssuche und Behördengängen unterstützt. Roland Frischkorn berichtet von jährlich mehr als 150 Jugendlichen, die in diesem Projekt beraten werden, und einem Netzwerk von etwa 300 ausbildungsbereiten Betrieben, das im Lauf der Jahre entstanden ist.

Dachorganisation für 235.000 Frankfurter

Der Sportkreis Frankfurt ist ein eingetragener Verein (e. V.) mit dem Status der Gemeinnützigkeit und vertritt als Dachorganisation die Interessen von über 235.000 Bürgerinnen und Bürgern, die in verschiedenen Organisationen Sport treiben. Zu ihnen gehören rund 420 Turn- und Sportvereine und Betriebssportgruppen. Mit eigenen Projekten zielt der Sportkreis darauf, für Sport und Bewegung zu begeistern und die Angebote der Vereine öffentlichkeitswirksam bekannt zu machen.

„Sport überwindet Nationalitäten, greift in alle Gesellschaftsbereiche und betont Werte wie Gemeinschaft, Toleranz und Verantwortung und steigert zudem die Fitness und das Wohlbefinden“, erklärt Roland Frischkorn, Vorsitzender des Sportkreises seit 2000. „Sport ist für mich die schönste Nebensache der Welt, aber die mit der besten Breitenwirkung.“ Der gelernte Biologielaborant war Gewerkschaftssekretär beim DGB und Leiter des DGB-Jugendheimes, persönlicher Referent und Büroleiter im Dezernat für Soziales, Jugend und Wohnungswesen der Stadt Frankfurt sowie Mitarbeiter der Geschäftsleitung bei der ABG Frankfurt Holding. Er engagiert sich seit vielen Jahren ehrenamtlich für die Stadtgesellschaft in Frankfurt, u. v. a. als Mitglied der Stadtverordnetenversammlung. Stellvertretende Vorsitzende des Sportkreises sind Dany Kupczik (seit 2018) und Haci Hacioglu (seit 2012).

Text: Dr. Wolfgang Reister

Simon Treuherz, einst Auszubildender und jetzt Ausbilder, Geschäftsführer Tim Bugenhagen, Sportkreisvorsitzender Roland Frischkorn und Azubi Patrick Gombert (v. l. n. r.) in der Geschäftsstelle in Fechenheim. Foto: Reister

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