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05.05.2021
(ffm) Warum hat der Gesetzgeber die Corona-Notbremse in Kraft gesetzt, der es an jeglicher sportfachlichen Expertise und Systematik mangelt? Welche Regeln gelten denn jetzt? Wie oft müssen sich Übungsleiter und Trainerinnen testen lassen? Mit welchen Tests? Wer trägt die Kosten? Wie kann ich meinen Jugendleiter zum Durchhalten motivieren? Was braucht es, damit der Vereinssport künftig noch stärker mit den Schulen zusammenarbeiten kann, um die gerade bei Kindern und Jugendlichen entstandenen Bewegungs- und Begegnungsdefizite systematisch zu verringern? Diese und weitere Fragen standen im Mittelpunkt des zweiten Frankfurter Sportdialogs, zu dem Stadtrat Markus Frank eingeladen hatte. Über 60 Persönlichkeiten aus den Turn- und Sportvereinen der Stadt und den regionalen Sportverbänden nahmen daran teil und zeigten damit ihr großes Interesse an dem gemeinsamen Austausch. Kein Wunder, standen doch die Auswirkungen der bundesweiten Corona-Notbremse und der Umgang damit in den Vereinen im Mittelpunkt der Diskussion.
Andreas Klages, Hauptgeschäftsführer des LSB Hessen, unterstrich, dass es den Sportvereinen überwiegend gelinge, auch in dieser schwierigen Situation gute Antworten und stimmige Angebote zu entwickeln. Dies wurde durch eine Kurzumfrage unter den teilnehmenden Vereinen bestätigt: 79 Prozent der anwesenden Vereine gaben an, dass bei ihnen auch in Corona-Zeiten das Vereinsleben digital oder analog „läuft“. Zugleich kritisierte Klages jedoch, dass die Bundes-Notbremse die zuvor vorhandenen Spielräume für Sportvereine in Hessen deutlich einschränke.
Dies bestätigte Jens-Uwe Münker, Abteilungsleiter Sport im Hessischen Ministerium des Inneren und für Sport, und verwies auf die weithin akzeptierten und wirksamen hessischen Regelungen, die vor der bundesweiten Notbremse galten. Er gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass die Inzidenzen bald unter 100 sinken werden, damit die zwischen Sport und Politik abgestimmten hessischen Landesregelungen wieder in Kraft gesetzt werden können.
Angelika Strötz, Leiterin des Sportamts, verwies darauf, dass das Sportamt Übungsleiter und Trainer die Kosten für Tests ersetzt. Alle drei betonten die Wichtigkeit, dass die Vereine ihre offenen Fragen zum Umgang mit der Corona-Notbremse an Stadt, Land und Landessportbund richten. Nur so können Hinweise für Vereine und FAQs, etwa unter http://www.landessportbund-hessen.de oder http://www.sportamt.frankfurt.de aktualisiert und kontinuierlich fortgeschrieben werden.
Einen breiten Raum nahm die Frage ein, wie der bevorstehende Aufbruch in eine neue Realität gelingen kann. Hierbei stand vor allem die Situation von Kindern und Jugendlichen im Vordergrund. „Wir wollen Bewegungsbeutel packen und zur Einschulung an Schülerinnen und Schüler verteilen“, sagte Roland Frischkorn, Vorsitzender des Sportkreises Frankfurt. So soll die gezielte Kontaktaufnahme mit dem Verein um die Ecke erleichtert werden. Insgesamt wurde deutlich, dass es sich lohnt, die Partnerschaft von Vereinen, Schulen und Sozialeinrichtungen weiter auszubauen und dass etliche Vereine hier mit innovativen Ansätzen und sehr engagiert unterwegs sind.
Unter der Moderation von Klaus Winkler war der zweite Frankfurter Sportdialog von offenen Diskussionen geprägt, und es konnten wichtige Fragen aufgenommen werden, welche die Vereinsverantwortlichen bewegen. So forderten die Vereine dazu auf, auch in dieser Phase der Pandemiebekämpfung gesunden Menschenverstand anzuwenden, den Vereinen mehr Eigenverantwortung zu überlassen und ihrer Arbeit stärker zu vertrauen. Beeindruckend war zudem die große Bereitschaft der Vereine, sich gegenseitig mit Wissen, Erfahrungen und den Austausch von Ideen zu unterstützen, was vor allem auch in dem digitalen Networking im Anschluss an den Sportdialog deutlich wurde. Sportdezernent Frank betont: „Die Frankfurter Sportvereine arbeiten auch in diesen für uns alle herausfordernden Zeiten engagiert, vorbildlich und sehr verantwortungsvoll. Ich habe großen Respekt vor ihren Leistungen.“