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Trendsport: Parkour und Freerunning

Mit einem Beitrag über Parkour und Freerunning startet der Sportkreis seine Berichterstattung über die Vielfalt des Frankfurter Vereinssports. Ab jetzt monatlich mit Video, Bildern und Hintergrundinfos.

Parkour und Freerunning – von der Straße in die Halle

Parkour und Freerunning haben sich als Trendsportarten längst etabliert. Sportvereine wie der VFL Goldstein nehmen die beliebten Disziplinen vermehrt in ihr Programm auf undpassen sie so an, dass sie in der Turnhalle ausgeführt werden können.

Von Vietnam bis Goldstein war es ein weiter Weg. Ob Parkour auf „effizientem Weg“ nach Deutschland gelangte, wie es der Grundgedanke dieser Sportart formuliert, ist unbekannt. Dass es die Fortbewegungsart bis ins Programm der hiesigen Sportvereine geschafft hat, ist in jedem Fall bemerkenswert.

Parkour und Freerunning – der Unterschied

Aber was sind Parkour und Freerunningeigentlich genau?Warum rennen und springendie Akteure in Jogginghosen durch Parkhäuser und über Tischtennisplatten? Zunächst: Die Akteure heißen Traceure (franz.: le traceur = der, der eine Linie zieht). Ziel ihrer Sportart ist es, sich möglichst effizient von einem Ort zum anderen fortzubewegen, meist im städtischen Raum. Objekte zur Überwindung sind Treppengeländer, Mauern und Parkbänke, quasi alle Objekte des öffentlichen Raumes, eben auch Tischtennisplatten und Parkhäuser.Entwickelt wurde Parkour von Raymond Belle während des Vietnamkrieges. Der Sport wird nicht in Wettbewerben durchgeführt und findet oft in der Gruppe statt.

Und Freerunning? Was istnoch freier, als die Grenzen menschlicher Physis auszureizen und sich nahezu jedem Hindernis zu stellen? Freerunning ist im Gegensatz zum Parkour keinem Grundsatz verpflichtet, Effizienz ist kein Maßstab der Disziplin. Vielmehr geht es um die Bewegung an sich, durchgeführt mit ästhetischem Anspruch und reichlich Spektakel. Freerunning kann, genau wie Parkour, in der urbanen Umgebung durchgeführt werden. Die Bewegungen sind jedoch oft zusätzlich mit Salti, Schrauben oder Trick-Elementen aus dem Kampfsport gespickt.

Parkour und Freerunning im Verein

Und nun kommt der Verein ins Spiel. Nachdem sich Traceure und Freerunner im deutschen Großstadtbild etabliert haben, wurde auch der organisierte Sportdarauf aufmerksam – und umgekehrt. Daniel Stang, Mitbegründer von Ashigaru - Parkour & Freerunning, einem Team, das in ganz Deutschland aktiv ist,ist Teil der Parkour-Gruppe des VfL Goldstein. Dort gibt er sein Wissen an den Nachwuchs weiter, das ist in der Szene üblich: voneinander abgucken, sich gegenseitig helfen und motivieren.

Rainer Schroth, erster Vorsitzender des VfL Goldstein, freut sich über den großen Zulauf bei Parkour und Freerunning: „Mit der Gruppe können wir jungen Menschen ein attraktives Angebot machen und gleichzeitig unser Programm zeitgemäßer gestalten. Der Sport befindet sich immer im Wandel und dieser Wandel soll auch in unserem Verein stattfinden“.

Die Halle als Spielwiese und Übungsstätte

Aber warum lassen sich die Traceure in die Grenzen von vier Wänden zwingen, wo sie sonst unter freiem Himmel trainieren könnten? „In der Halle haben wir alle Geräte und Hilfsmittel, um den städtischen Raum nachzubauen“, sagt Daniel Stang. Gleichzeitig gibt es hier aber bessere Sicherheitsvorkehrungen. „Wo draußen nach einem misslungenen Sprung vielleicht Asphalt wartet, mildern bei uns Weichbodenmatten den Aufprall ab. Außerdem ist es im Winter praktisch, nicht vom Wetter abhängig zu sein“. Um Missverständnissen vorzubeugen: „Risikofreudigkeitist in der Szene keine Tugend. Einen Sprung oder Distanzen einschätzen zu können, gehört zu den wichtigsten Eigenschaften eines Traceurs, Angebertum nicht“.

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